Vorwort

Versandintensive Zeiten wie Weihnachten, Halloween und Fasching sind echte Verkaufs-Boosts im E-Commerce Markt und kurbeln den Umsatz vieler Unternehmen an. Laut Shopify Beitrag vom 31. August 2018 können Peaks zu einer Vervierfachung des Bestellaufkommen pro Tag führen. Boosts, die bei einer einwandfreien Abwicklung einen echten finanziellen Mehrwert bieten. Beispiele aus der Praxis belegen diese Zahlen: So steigen die Verkaufszahlen des Descartes pixi Kunden Maskworld.com rund um den Halloween-Monat Oktober von 2.000 Pakete am Tag auf 10.000 Pakete am Tag. Peaks – ein wahres Verkaufswunder?!

Peaks im Realitätscheck

Die Theorie klingt verlockend – die Praxis sieht jedoch meist nicht so rosig aus. Das Abwickeln eines Vielfachen des üblichen Tagesvolumens, stellt den einen oder anderen Shopbetreiber vor echte Herausforderungen. Insbesondere dann, wenn der Peak ganz unverhofft erfolgt – zum Beispiel durch den Post eines bekannten Bloggers.

Grundsätzlich sollte im Vorfeld unterschieden werden, welche Art von Peak gehandhabt werden muss. Ist es ein planbarer Peak, wie zum Beispiel Cyber-Monday, so bündeln sich Bestellungen an nur einem einzigen Tag. Der Versand dieser Bestellungen muss jedoch nicht umgehend erfolgen. Da sich der Kunde über das stärkere Bestellaufkommen im Klaren ist, kann mit mehr Kulanz auf Kundenseite gerechnet werden, wenn es um die Versanddauer geht. Auch kann im Vorfeld eine klare, proaktive Kundenkommunikation zu den Versandzeiten zu Peaks erfolgen. Versenden Händler in dieser Zeit schneller als ihre Mitbewerber, können sie hierbei von einer gesteigerten Kundenzufriedenheit und Kundenbindung profitieren.

Bei einem Peak wie Halloween ist es hingegen essentiell, dass der Kunde seine Bestellung bis zum Stichtag auch spätestens erhält, da er sonst meist keine weitere Verwendung für die Ware hat. Wird die Bestellung nicht termingerecht geliefert, entstehen als Folge eine Vielzahl an quantitativen und qualitativen Kosten für den Händler. So zum Beispiel Prozesskosten durch retournierte Ware, unzufriedene Kunden und ausbleibende Folgebestellungen.

Auf den Punkt gebracht

Die Unterscheidung der verschiedenen Arten von Peaks ist ein wesentlicher Bestandteil der Analyse, die der Strategiefindung zum optimierten Handling versandintensiver Zeiten vorausgeht:

  • unerwarteter Peak (z.B. durch Post eines bekannten Bloggers)

  • planbarer Peak (z.B. Black-Friday) mit Bündelung der Bestellungen an einem bestimmten Tag; Versand muss nicht umgehend erfolgen (klare, proaktive Kundenkommunikation nutzen)

  • planbarer Peak (z.B. Halloween), bei dem die termingerechte Lieferung entscheidend ist, um Folgekosten zu vermeiden

Mit 9 Tipps optimal auf Peaks vorbereiten

  1. Analyse vorheriger Peaks: Essentiell für die Vorbereitung von versandintensiven Zeiten, ist die Analyse bereits vergangener Peaks. Unternehmen sollten die Abverkaufszahlen nach Artikeln und Kategorien auswerten. Anhand dieser Zahlen kann eine klare Prognose für die erforderlichen Bestandshöhen im nächsten Peak errechnet werden. Ausverkaufte Lager oder lange Wartezeiten auf Seiten der Kunden können so bestmöglich abgefangen werden. Händler sollten zudem eruieren, bei welchen Lieferanten sie neue Ware mit welcher Versandzeit beziehen können. So kann auch aus einem „Spontan-Peak“ ein echter Umsatz-Treiber werden.
  1. Zeit sparen – schnell sein: Eine Methode um während des Peaks Zeit zu sparen, ist das so genannte Cross Docking: Hierbei werden die Artikel nach Wareneingang direkt auf bereits bestehende, offene Bestellungen verteilt und nicht erst ins Lager eingelagert. So gehen Bestellungen umgehend vom Wareneingang zum Versandtisch. Dieser Prozess lohnt sich insbesondere bei 1-Artikel-Bestellungen. Der Artikel wird angeliefert, das System checkt seinen Status und bei einer offenen Bestellung, wird der Artikel umgehend zum Versandplatz gebracht und versendet.

Versandmenge im Tagesverlauf mit und ohne Cross Docking

  1. Optimale Nutzung der Lagerkapazitäten: Um die vorhandenen Kapazitäten im Lager optimal nutzen zu können, sollten Händler eine Analyse des Lager-Layouts vornehmen: Wie kann die für den Peak benötigte Ware bestmöglich eingelagert werden? Logistiksysteme erkennen z.B. A-Artikel und weisen den Lagermitarbeiter an, diese möglichst in den ersten Regalreihen, nach am Versandplatz einzulagern. Unter Umständen ist es zudem sinnvoll, bestimmte Artikel, z.B. C-Artikel oder sehr sperrige Güter, überhaupt nicht mehr im eigenen Lager halten, sondern diese direkt vom Lieferanten/ Hersteller per Dropshipment verschicken zu lassen.
    Peter Botz, Geschäftsführer von VDG Service GmbH & Co. KG und Kunde von Descartes pixi, profitiert insbesondere im Bereich Pflanzenversand von dem Konstrukt Dropshipping: „Aktuell versenden wir 70% unserer Waren aus dem eigenen Lager und 30% via Dropshipping. Das starke Wachstum sehen wir aber ganz klar im Bereich Dropshipping. Aktuell arbeiten wir hier mit ca. 70 Lieferanten zusammen, Tendenz steigend. Wir haben viele Produkte mit großem Umfang, die viel Platz in unserem Lager einnehmen würden. Diese Produkte werden via Lieferanten direkt an unsere Kunden versendet. Geht eine Bestellung bei uns ein, wird diese umgehend an den Lieferanten weitergeleitet und von diesem an den Kunden versendet. Der Faktor, dass das Produkt nicht erst an uns und von uns an den Kunden versendet werden muss, spart nicht nur Zeit, sondern gewährt auch eine hohe Produktfrische und verringert zugleich erheblich den Prozentsatz an möglichen Lieferschäden.“
  1. Analyse der Bestellungen hinsichtlich Artikelanzahl: Wie sind die Bestellungen zusammengesetzt? Gibt es Artikel die häufig zusammengekauft werden? Und welche Eigenschaften weisen diese Artikel auf? Zunächst geht es hierbei um die Anzahl der Artikel pro Bestellung und im zweiten Schritt um die Größe/ Abmessungen und das Gewicht der Waren. Jedoch spielen auch Attribute wie „zerbrechlich“, „sperrig“ oder „wertvoll“ eine Rolle. Hilfreich für diese Analyse sind sogenannte Artikel-Tags, die den Artikeln im Warenwirtschafts-System gegeben werden. Diese Tags unterstützen Mitarbeiter im Lager und bereiten sie per Hinweis auf der Pickliste vor, mit welchem Artikel gerechnet und was beachtet werden muss. Sperrige Güter beispielsweise werden dank der Systemintelligenz zudem schon beim Einlagern sinnvoll und nicht in den oberen Regalfächern verstaut. Solche Tags führen bei der Kommissionierung zu noch effizienteren Prozessen.
  1. Cut-Off-Zeit: Wann holt welcher Logistiker meine Pakete ab? Dank intelligenter Logistik-Systeme wissen die meisten E-Commerce Händler, welche Bestellungen (begründet durch die Cut-Off-Zeit des Logistikers) früher als andere Bestellungen gepickt und verpackt werden müssen. So können Bestellungen mit einer frühen Cut-Off Zeit priorisiert werden.
    Ein weiterer Tipp: Händler können ihren Kunden in Peak-Zeiten günstigere Versandkosten anbieten, wenn diese im Gegenzug die Ware weniger schnell erhalten wollen. Kunden, die auf einen schnellstmöglichen Versand bestehen, müssen hingegen höhere Gebühren zahlen.
  1. Farben und Bilder sagen mehr als Barcodes: Der Mitarbeiter steht vor dem Lager B. Der zu pickende Artikel: Ein rosafarbener Elefant. Die zu suchende Nummer: B123567-Z. Man stelle sich nun das gleiche Szenario vor: Der Mitarbeiter steht vor dem Lager B. Der zu pickende Artikel: Ein rosafarbener Elefant. Die zu suchende Nummer: B123567-Z. Doch steht dem Mitarbeiter jetzt noch die Information „blaues Fach“ und eine Visualisierung des Artikels zur Verfügung. Wie viel schneller wird der Mitarbeiter den Artikel finden? 2, 5, 10 Sekunden schneller? Die angenommene Zahl der gesparten Sekunden multipliziert mit den zu pickenden Bestellungen am Tag ergibt die Zeitersparnis, mit der der Online-Händler rechnen kann. Der Teufel steckt manchmal im Detail.
  1. Motivation ist alles: Transparenz über das Tagesbestellvolumen ist nicht nur für Lagerleiter und die Geschäftsführung sinnvoll. Tipp: Der Bearbeitungsstatus des täglichen Pensums wird per Screen im Lager visualisiert. Dies kann auf den einzelnen Mitarbeiter sehr motivierend wirken.
  1. Hard- und Software: Um Peaks flexibel abfangen zu können, ist es nützlich, wenn zusätzliche Hardware kostengünstig angeschafft werden kann, damit auch saisonale Mitarbeiter problemlos arbeiten können. Die Einarbeitung dieser Saisonkräfte muss in wenigen Minuten erfolgen können. Ein intuitives Logistiksystem, das für neue Mitarbeiter schnell erlernbar ist, ist hierbei das A & O!
  1. Nach dem Umsatz-Peak ist vor dem Retouren-Peak: In der Regel werden Artikel, teils sogar bereits während des Peaks, wieder retourniert. Ein schnelles Wiedereinlagern der retournierten Artikel ist insbesondere in Peak-Zeiten für einen Warenwiederverkauf essentiell. Im besten Fall lässt sich das Wissen um die Anzahl der retournierten Artikel bereits zur Vorbereitung des Peaks nutzen: Aus einer Kalkulation zwischen Wiederverkaufsrate und Retourenquote lassen sich im Vorfeld Bestände ermitteln, die der Händler ohne Neuerwerb, nur durch Retouren wieder verfügbar machen kann.

Die Logistik ist der Schlüssel für den Erfolg Ihres E-Commerce Business

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pixi ist der richtige Software für all diejenigen, die ihr Unternehmen im E-Commerce voranbringen wollen.

Auf den Punkt gebracht

Eine solide Vorbereitung ist entscheidend:

  • Abverkaufszahlen und Artikelkategorien analysieren

  • Prozesse schon beim Wareneingang optimieren

  • Lagerkapazitäten bestmöglich nutzen und ggf. Artikel vom Lieferanten verschicken lassen

  • Analyse der Bestellungen hinsichtlich ihrer Artikel-Zusammenstellung und Eigenschaften der Artikel

  • Anpassung der Pick-Prozesse an Abholzeiten der Versanddienstleister

  • schnelleres Picken durch optische Merkmale ermöglichen (z.B. Farben, Bilder)

  • Bearbeitungsstatus des täglichen Pensums der Lagermitarbeiter z.B. auf Bildschirmen visualisieren

  • Warenwirtschaftssystem sollte skalierbar und Hardware günstig zu beschaffen sein, um z.B. Saisonarbeitskräfte damit auszustatten

  • schlanker, schneller Retourenprozess, um Waren dem Wiederverkauf zuzuführen

Fazit

Selbst der höchste Berg lässt sich mit entsprechender Vorbereitung erfolgreich erklimmen! Online-Händler können sich bereits mit wenigen einfachen Schritten auf versandintensive Zeiten einstellen. Entscheidend sind dabei eine detaillierte Betrachtung und Analyse bereits erfahrener Peaks, um hier das ganze Potential bestmöglich auszuschöpfen. Ein Schlüsselrolle spielt zudem der Einsatz eines Warenwirtschaftssystems, das auf den E-Commerce spezialisiert ist und somit die Prozesse des Online-Händlers effektiv steuert: Intelligente Lager- & Logistikprozesse ermöglichen einen höchstmöglichen Grad an Automatisierung von Bestellimport, Zahlungsabwicklung, Kommissionierung, Versand und Retourenmanagement. Der Einsatz einer skalierbaren Logistiksoftware für effiziente Auftragsabwicklung in Verbindung mit einer fundierten Analyse vergangener Verkaufs-Boosts ist die perfekte Grundlage, um Peaks zu dem zu machen, was sie sein sollten: Gewinnbringende Umsatzwunder.

Gedanken tanken

gedanken-tanken

Die nächsten Schritte:

  1. Mach Dir Gedanken: Welche Peaks habe ich das Jahr über?
  2. Welche Herausforderungen habe ich in diesen versandintensiven Phasen?
  3. Welche Abläufe könnten dabei optimiert werden?
  4. Schau‘ Dich nach einer geeigneten, skalierbaren Logistik-Lösung wie Descartes pixi um, die Dich mittels Automatisierung und cleverer Prozesse optimal unterstützt.