Der E-Commerce Logistik-Ratgeber

Descartes pixi Dos and Donts in der-Lagerlogistik

So wird Deine E-Commerce Logistik ein Erfolg

Als Online-Händler hast Du die richtige Entscheidung getroffen: Der E-Commerce Markt boomt. Nahezu drei von vier Internetnutzern kaufen gelegentlich oder häufig online ein (vgl. Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudie 2014 | August 2014). Auch zukünftig wird das Trendbarometer für den E-Commerce nach oben zeigen. Laut dem Marktforschungsunternehmen GfK werden sich die Onlineumsätze im Einzelhandel bis 2025 nahezu verdoppeln (vgl. GfK stellt Daten und Prognose zum E-Commerce in den nächsten zehn Jahren vor | Juli 2015).

Um das Potenzial, das der E-Commerce in sich birgt, vollständig zu nutzen, bedarf es jedoch nicht nur einer guten Idee, hohen Conversions durch SEO-optimierte Onlineshops und ansprechender SEA-Kampagnen. Erfolgsentscheidend ist der Prozess, der hinter dem Shop liegt: Die Logistik. Durch Amazon wissen wir, dass eine konstant hohe und fehlerfreie Versandperformance die Wachstumschancen eines Online-Händlers maßgeblich beeinflusst. Um den Versandprozess unabhängig vom Versandvolumen effizient und schlank zu halten, ist ein ausgefeilter Logistikprozess notwendig. Dieser muss nicht immer kompliziert sein und kann schon durch wenige Kniffe dauerhaft verbessert werden. Einige dieser Tipps & Tricks stellen wir Dir heute vor.

Optimaler Personaleinsatz

Hohe Versandperformance mit optimalem Personaleinsatz vereinen.

Effizienter, taggleicher Versand

Die Vorrausetzungen für einen taggleichen Versand müssen gegeben sein.

Lagerreichweite planen

Proaktive & regelmäßige Planung der Lagerreichweite für (taggleichen) Versand.

Effizient Picken & Packen

Gesteigerte Leistungsfähigkeit des Teams durch sinnvolle Pick- und Packprozesse.

Hohe Versandperformance mit optimalem Personaleinsatz vereinen

Wie kann ich gewährleisten, dass Waren innerhalb von 24 Stunden nach Erhalt der Bestellung an den Paketdienstleister übergeben werden und das alles mit bestmöglichem Personaleinsatz?

1. Logistik-Tipp: Flexible Arbeitszeiten ermöglichen

Kaum ein E-Commerce-Business weist jeden Tag zur gleichen Zeit ein gleich hohes Bestellvolumen auf. Online-Händler sollten bei der Personaleinsatzplanung jene bestellintensiven Wochentage und Zeiten kennen, um entsprechend planen zu können. Flexibilität ist hier das Schlagwort. Clevere Online-Händler sprechen mit ihrem Team offen über versandintensive Zeiten und bieten einen Ausgleich an weniger intensiven Tagen oder nach der Saison. Zusätzliche Zeitarbeitskräfte für versandintensive Phasen sollten rechtzeitig akquiriert und frühzeitig angelernt werden. Eine „Wir schaffen das-Haltung“ ist zwar lobenswert, führt bei Überlastung der Mitarbeiter aber zu deutlich weniger Arbeitsmotivation, geringerer Arbeitsleistung und mehr Fehlern.

2. Logistik-Tipp: Manueller Zahlungsabgleich bedarf klarer Personaldisposition

Online-Händler sollten sich darüber im Klaren sein, dass der manuelle „pick-, pack-, ship-Prozess“ erst nach dem Zahlungsabgleich starten kann. Um eine schnellere Initiierung des internen Versandprozesseses zu ermöglichen und zeitintensive Fehler zu vermeiden, sollte dieser mithilfe von intelligenten Warenwirtschaftssystemen automatisiert abgebildet werden. Diejenigen, die sich noch nicht für ein Warenwirtschaftssystem entscheiden konnten, sollten mit dem Zahlungsabgleich innerhalb der Buchhaltung früh beginnen (spätestens 7:00 Uhr), damit viele Bestellungen zeitnah zur internen Weiterbearbeitung freigegeben werden können.

3. Logistik-Tipp: Lagermitarbeiter – die Alleskönner

Damit jeder Lagermitarbeiter weiß, was er zu tun hat, ist jeder auf einen Bereich der Intralogistik spezialisiert. Doch was passiert, wenn einer oder mehrere krank werden und ausfallen? Es sollte gewährleistet werden, dass jeder Mitarbeiter zusätzlich alle weiteren Lagerprozesse kennt, um im Falle eines Ausfalls problemlos einspringen zu können. Nur so kann ein reibungsloser Versandprozess weiterhin gesichert werden. Diese Flexibilität ermöglicht den Mitarbeitern nebenbei noch Abwechslung und Vielfalt im Arbeitsalltag. Auch sollte darauf geachtet werden, dass ein „Prozessschritt“ im Lager innerhalb von 10 Minuten erklärt und von einem neuen Kollegen verstanden werden kann. Ist dies nicht der Fall, ist dieser Prozess zu komplex und Bedarf einer intensiven Betrachtung.

Die Dos and Don’ts für eine hohe Versandperformance bei gleichzeitig optimalem Personaleinsatz

  • Clevere Online-Händler sprechen mit ihrem Team über versandintensive Zeiten und bieten ihren Mitarbeitern einen Ausgleich an weniger intensiven Tagen.

  • Zusätzliche Zeitarbeitskräfte für versandintensive Phasen sollten rechtzeitig akquiriert und frühzeitig angelernt werden.

  • Ein „Prozessschritt“ im Lager sollte innerhalb von 10 Minuten erklärt und von einem neuen Kollegen verstanden werden

  • Online-Händler sollten kommunizieren, dass ein taggleicher Versand nur bei Bestelleingang bis z.B. 14:00 Uhr möglich ist. Diese Kennzeichnung ist auch für heterogene Warenkörbe essentiell.

  • Für Neulinge ist es empfehlenswert, den taggleichen Versand nur für spezielle Artikelgruppen anzubieten, die direkt am Versandbereich gelagert werden können.

  • Beachte die Formel: Aktuelle Lagerreichweite – geschätzte Lieferzeit des Lieferanten = Gewährleistung des Versandes – Bei negativem Delta kann es zu Nicht-Käufen oder Überverkäufen kommen.

  • Nutze den „Just-in-Time“ Wareneingang und prüfen Sie vor Einlagerung, ob aktuelle Bestellungen vorliegen.

  • Setzen in versandintensiven Phasen Nachfüllberichte mindestens einmal täglich ein, um Fehlbestände im Picklager zu vermeiden.

  • Regelmäßige Inventuren ermöglichen proaktive Nachbestellungen und verhindern mühseliges Suchen.

  • Stelle sicher, dass jeder Lagermitarbeiter seine Aufgaben kennt und weise Zwischentätigkeiten konkreten Mitarbeitern zu.

Anforderungen für einen effizienten, taggleichen Versand

Amazon setzt die Messlatte für einen effizienten Versandprozess sehr hoch. Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein, damit ein taggleicher Versand auch für mich problemlos möglich ist?

4. Logistik-Tipp: Klare Kommunikation mit dem Kunden

Online-Händler sollten in ihrem Web-Shop kommunizieren, dass ein taggleicher Versand nur dann ermöglicht werden kann, wenn die Bestellung vom Kunden vor 14 Uhr bzw. vor 16 Uhr des gleichen Tages aufgegeben wird. Artikel die aktuell nicht auf Lager liegen, einen Tag Lieferzeit benötigen oder erst nach dem Wochenende geliefert werden können, sollten ebenso gekennzeichnet werden. Diese Kennzeichnung ist auch für heterogene Warenkörbe (d.h. Warenkörbe mit Artikeln, die umgehend versandt und Artikeln, die erst zu einem späteren Zeitpunkt versandt werden können) relevant. So sollten Produkte im Warenkorb eines Kunden, bei denen ein taggleicher Versand möglich ist, markiert werden, um dem Kunden die Möglichkeit anzubieten die Bestellung in kleinere Bestellungen, abhängig vom möglichen Lieferzeitpunkt, zu unterteilen. Kunden werden die ehrliche Kommunikation schätzen und sich nicht aufgrund von fehlerhaften Versand-Informationen/falschen Versandversprechen vom Shop abwenden.

5. Logistik-Tipp: Das richtige Timing

Strategisches Zeitmanagement ist für den taggleichen Versand das A&O. So sollten Zeitfenster definiert werden, die vorgeben, welche Arten von Bestellungen zu welcher Zeit abgearbeitet werden können. Bestellungen, bei denen kein taggleicher Versand angeboten wird oder Artikel, die noch beim Lieferanten bestellt werden müssen, können schwerpunktmäßig am Vormittag bearbeitet werden. Damit wird gewährleistet, dass die bestellten Waren nach Erhalt schnellstmöglich an den Kunden weitergeleitet werden können. Im Anschluss kann sich dann auf die Bestellungen konzentriert werden, die keine Lieferantenbestellung erfordern und ad hoc versendet werden können. Auch hier sollte auf die richtige Personaldisposition (s. 1. Logistik-Tipp) geachtet werden, um die Versandmenge zwischen der Order-Deadline und der Abholung vom Logistikdienstleister effizient bewältigen zu können. Online-Händler sollten außerdem auch mit Ihren Logistik-Dienstleistern sprechen um Abholbedingungen für sehr späte Abholzeiten, den sogenannten „Nachtsprung“ über Postverteilzentren zu vereinbaren.

6. Logistik-Tipp: Taggleicher Versand für „Greenhorns“

Für diejenigen, die mit dem taggleichen Versand gerade erst starten oder noch wenig Erfahrung auf diesem Gebiet gesammelt haben, ist es empfehlenswert, das Angebot des taggleichen Versands vorerst nur für spezielle Artikelgruppen anzubieten, die direkt am Versandbereich gelagert werden können. So lässt sich auch bei noch ungeübten Prozessen ein schneller Versandprozess erzielen.

Die Dos and Don’ts für einen taggleichen Versand

  • Klare Kundenkommunikation – Festlegen, bis zu welcher Uhrzeit Bestellungen vom Kunden für den taggleichen Versand vorgenommen werden können

  • Klares Zeitmanagement: Artikel, die beim Lieferanten bestellt werden in der Früh abarbeiten; Artikel, die auf Lager sind ab Mittag bearbeiten

  • „Taggleicher Versand für Greenhorns“: Angebot eines taggleichen Versands vorerst für spezielle Artikelgruppen, die direkt am Versandbereich gelagert werden

  • Den Kunden im Glauben lassen, dass er seine Bestellung auch bei einer Bestellung um 20:00 Uhr noch am selben Tag erhält

  • Fehlendes Personal – Versandmenge kann zwischen Order-Deadline und Abholung vom Logistikdienstleister nicht bewältigt werden

  • Feste Arbeitsplatzzuordnungen im Lager führen bei Personalausfällen zu Engpässen im Versandprozess

Proaktive und regelmäßige Planung der Lagerreichweite für den (taggleichen) Versand

Die Lagerreichweite gibt Aufschluss darüber, wie lange Online-Händler (taggleich) versenden können. Hierfür ist es unabdingbar, ausreichend hohe Sollbestände auf Lager zu haben und den Wareneingang möglichst clever abzubilden. Welche Aspekte sollte ich hierfür beachten?

7. Logistik-Tipp: Den Einkauf proaktiv und regelmäßig planen

Für die proaktive Planung der Lagerreichweite sollten folgende Faktoren gegenübergestellt werden:
Aktuelle Lagerreichweite – geschätzter Lieferzeit des Lieferanten = Versandgewährleistung

Ist das Delta dieser Gleichung negativ, kann es entweder zu Überverkäufen und einer daraus folgenden Kundenunzufriedenheit durch Versandverzug, oder zu sogenannten „Nicht-Käufen“ führen, da die Ware nicht auf Lager liegt und infolge für den Kunden nicht kaufbar ist. Klarheit über die erhoffte und tatsächlich verkaufte Menge vermindert das Risiko eines fehlenden oder fehlerhaften Einkaufs.

Um einem Überbestand, den sogenannten „Lagerpennern“,  entgegenzuwirken, ist bei Waren mit langen Lieferzeiten vom Lieferanten (zum Beispiel >4 Wochen) ein häufiges Nachbestellen nur kleiner Warenmengen empfehlenswert. Online-Händler, die Überbestand in ihrem Lager aufweisen, stellen häufig fest, dass diese durch fehlende planmäßige Lagerauffüllungs-Prozesse hervorgerufen wurden.

Automatisierte Warenwirtschaftssysteme bieten einen Überblick darüber, welche Warenbestände sich im Lager reduzieren und wie viele Waren nachbestellt werden sollten. Die planmäßige Übersicht und die daraus folgende proaktive Warenanpassung eliminiert die Gefahr von Überverkäufen und Wartezeiten für den Kunden.

8. Logistik-Tipp: Wareneingang – Zur richtigen Verwendung am richtigen Ort!

Das Einlagern von Wareneingängen, sofern diese keine offenen Bestellungen bedienen, sollte an Tagen mit hohem Versandvolumen entweder vermieden, oder auf den späten Nachmittag/Abend verschoben werden. So können sich die Mitarbeiter voll und ganz auf den Versandprozess konzentrieren. Für die zielgerichtete Einlagerung der Wareneingänge im Lager sollte folgender Satz Anwendung finden: Zur richtigen Verwendung am richtigen Ort! Um diesem Anspruch gerecht zu werden, bedarf es einer physischen 3-Teilung des Lagers in: Das Nachfülllager, das Picklager und Versandbereich. Zudem bietet sich eine weitere 3-Teilung der Waren in A-, B- und C-Waren an (s. Tipp 9).

Für die zielgerichtete Einlagerung der Wareneingänge gemäß der Weiterverwendung der Waren sollten B/C- Artikel eher im hinteren Bereich des Picklagers eingeordnet werden, Schnelldreher wie auch Saisonwaren hingegen im Picklager . Kurzfristige Angebotsware und offene Kundenbestellungen sollten im Versandbereich gelagert werden. Eine besonders smarte Lösung ist ein „Just-InTime“ Wareneingang. Bei dieser Lösung werden die angelieferten Waren per Barcodescan erfasst und im Falle einer offenen Kundenbestellung nicht eingelagert, sondern umgehend in den weiteren Versandprozess gegeben. So werden Kosten und Zeit für die Waren-Einlagerung gespart, der Versandprozess an den Kunden beschleunigt und Pickzeiten reduziert.

9. Logistik-Tipp: Automatisierung spart Zeit und erhöht die Produktivität

Einfache Automatisierungstechnik kann sich in kürzester Zeit positiv bemerkbar machen. Investitionen in Kartonfaltmaschinen, Verklebemaschinen, Stretchwickler und Labelmaschinen professionalisieren nicht nur die Lagerlogistik, sie unterstützen zudem die Mitarbeiter dabei, Aufgaben deutlich effizienter zu erledigen. Ein „Sparen am falschen Fleck“ kann in der Intralogistik sehr negative Auswirkungen haben.

Was sind A-, B- und C-Waren?

  • A-Artikel: diese Artikel weisen eine sehr hohe Absatzmenge, Umschlagrate oder Zugriffshäufigkeit auf.
  • B-Artikel: diese Artikel weisen eine mittlere Absatzmenge, Umschlagrate oder Zugriffshäufigkeit auf. Die Grenzen zwischen A
    und C Artikeln werden in der Regel individuell festgelegt.
  • C-Artikel: diese Artikel weisen eine niedrige Absatzmenge, Umschlagrate oder Zugriffshäufigkeit auf. Auch werden Nachfüllartikel als C-Artikel definiert.

Weitere Infos auch im Webinar „Mit Praxis-Tipps zur smarten und fehlerfreien E-Commerce Logistik“.

Die Dos and Don’ts für eine proaktive und regelmäßige Planung der Lagerreichweite

  • Ein konstanter taggleicher Warenversand bedarf ausreichend hoher Soll- und Sicherheitsbestände

  • Eine proaktive, planmäßige Überwachung und Nachbestellung der Waren ist das A&O

  • Häufige, kleinere Nachbestellungen ermöglichen schnelle Versandzeiten und vermindern das Risiko von Überbeständen

  • Zielgerichte Einlagerung der Waren: A-, B- und C-Artikel sowie Nachfülllager, Pickbereich und Versandbereich

  • Einfache Automatisierungstechnik wie Kartonfaltmaschinen, Verklebemaschinen, Stretchwickler und Labelmaschinen nutzen

  • Kurzfristiges Reagieren auf Absatzschwankungen durch einmalige, hohe Nachbestellungen

  • Fehlendes Personal – Versandmenge kann zwischen Order-Deadline und Abholung vom Logistikdienstleister nicht bewältigt werden

  • Keine nachträgliche Anpassung der Warenbestände

  • Einlagern von Artikeln aus Wareneingängen, obwohl diese Artikel in einer offenen Kundenbestellung benötigt werden und direkt am Versandbereich platziert werden sollten

Gesteigerte Leistungsfähigkeit des Teams durch effizientes Picken und Packen

Kleine Fehler im „pick-, pack-,ship-Prozess“ können große Auswirkungen auf die Effizienz des Versandprozesses haben. Wie kann auch ich mit einfachen Mitteln ein Mehr an Leistung erzielen?

10. Logistik-Tipp: Vorläufige Inventur verhindert mühseliges Suchen

Wer nicht weiß, was er hat, kann auch nichts picken: Top-OnlineHändler wissen um die Relevanz einer umfänglichen Inventur vor versandintensiven Phasen. Der Grund: Ein Überblick auf die tatsächlich vorhandenen Warenbestände ermöglicht proaktive und planmäßige Nachbestellungen und verhindert ein mühseliges Suchen nach fehlenden Waren während des Pickprozesses.

11. Logistik-Tipp: Konstantes Nachfüllen des Picklagers

Es sollte vermieden werden, dass Waren im Picklager nicht rechtzeitig aus dem Nachfülllager aufgefüllt werden. Nichts kostest den Lagermitarbeiter mehr Zeit, als Waren während des Pickprozesses von der Europalette aus dem Hochregal zu picken (dies kann in Summe bis zu 1.5 Stunden pro Mitarbeiter pro Tag einnehmen) . In versandintensiven Phasen sollten Nachfüllberichte mindestens einmal täglich oder sogar noch häufiger dazu eingesetzt werden, um Fehlbestände im Picklager zu vermeiden. Für das Picklager sollten dafür separate Sollbestände gepflegt werden, welche die Grundlage der Nachfüllmengen aus dem Nachfülllager bilden.

12. Logistik-Tipp: Die richtige Laufwegstrategie

Für die richtige Laufwegstrategie sollten folgende Aspekte beachtet werden:

  • Vermeiden von leeren Laufwegen des Lagermitarbeiters im Pickprozess. Intelligente Warenwirtschaftssysteme geben Lagermitarbeitern per Pickliste die bestmögliche Laufwegstrategie vor.
  • Zu enge Gassen verhindern ein gleichzeitiges Picken und Einlagern von Waren mehrerer Lagermitarbeiter.
  • Positionieren der Waren entsprechend ihrer Versandhäufigkeit und ihres Versandbedarfs (Siehe hierzu 8. Logistik-Tipp).
  • Jeder zusätzliche gelaufene Meter ist ein Meter zu viel! Laufwege sollten kurz sein, intelligent sein und effektiv genutzt werden. Schrittzähler können die Mitarbeiter anspornen, ihre Laufwege kurz und die Pickdauer gering zu halten. Bei gleicher Auslastung (Anzahl der Picks) erhält der Mitarbeiter mit der geringsten Schrittanzahl einen Bonus.
  • Spaß während des Pickprozesses: Moderne GamificationAnsätze machen aus dem Pickprozess ein Spiel, das zu schnelleren Pickzeiten und mehr Freude bei der Arbeit führt.

13. Logistik-Tipp: Verpacken leichtgemacht

Für einen smarten Packprozess sollten alle Lager-Mitarbeiter im Vorfeld ihre Aufgaben kennen. Dies bedeutet auch, dass Verantwortlichkeiten für Zwischentätigkeiten, wie das Nachbestücken der Packplätze mit Verpackungsmaterialien, an einzelne Mitarbeiter übergeben werden müssen. Packer werden so nicht grundlos aus dem Packprozess gerissen und haben ausreichend Verpackungsmaterialien vor Ort. Auch ist es sinnvoll beim Packprozess kleinere Aufgaben auf mehrere Mitarbeiter aufzuteilen. So kann beispielswiese ein Mitarbeiter, die am häufigsten verwendetet Kartongröße vorfalten und sie den Packern zur Verfügung stellen. Und auch hier können intelligente Automatisierungstechniken, wie das Bereitstellen von Konfektionieranlagen für Beileger, Zeit sparen.

Die Dos and Don’ts für die gesteigerte Leistungsfähigkeit des Teams durch ein effizientes Picken & Packen

  • Inventur vor versandintensiven Phasen ermöglicht proaktive und planmäßige Nachbestellungen und verhindert zeitintensives Suchen nach fehlenden Waren

  • Stetiges Nachfüllen des Picklagers aus dem Nachfülllager

  • Strategische Laufwege: leere Laufwege & zu enge Gassen vermeiden, Waren entsprechend ihrer Versandhäufigkeit und ihres Versandbedarfs platzieren – jeder zusätzliche Meter an Laufweg ist zu viel

  • Spaß während des Pickprozesses durch Gamification einbinden

  • Kein Inventurprozess vor versandintensiven Phasen

  • Vernachlässigung der Nachfüllprozesse aus dem Nachfülllager

  • Zu lange Laufwege zwischen den Packplätzen und Boxrange

  • Zu wenig Verpackungsmaterial am Packplatz

  • Verantwortlichkeiten für Zwischentätigkeiten im Packprozess ohne personelle Zuordnung belassen

Auf den Punkt gebracht

Eine solide Vorbereitung ist entscheidend:

  • Clevere Online-Händler sprechen mit ihrem Team über versandintensive Zeiten und bieten ihren Mitarbeitern einen Ausgleich an weniger intensiven Tagen.

  • Zusätzliche Zeitarbeitskräfte für versandintensive Phasen sollten rechtzeitig akquiriert und frühzeitig angelernt werden.

  • Ein „Prozessschritt“ im Lager sollte innerhalb von 10 Minuten erklärt und von einem neuen Kollegen verstanden werden

  • Online-Händler sollten kommunizieren, dass ein taggleicher Versand nur bei Bestelleingang bis z.B. 14:00 Uhr möglich ist. Diese Kennzeichnung ist auch für heterogene Warenkörbe essentiell.

  • Für Neulinge ist es empfehlenswert, den taggleichen Versand nur für spezielle Artikelgruppen anzubieten, die direkt am Versandbereich gelagert werden können.

  • Beachte die Formel: Aktuelle Lagerreichweite – geschätzte Lieferzeit des Lieferanten = Gewährleistung des Versandes – Bei negativem Delta kann es zu Nicht-Käufen oder Überverkäufen kommen.

  • Nutze den „Just-in-Time“ Wareneingang und prüfe vor Einlagerung, ob aktuelle Bestellungen vorliegen.

  • Setze in versandintensiven Phasen Nachfüllberichte mindestens einmal täglich ein, um Fehlbestände im Picklager zu vermeiden.

  • Regelmäßige Inventuren ermöglichen proaktive Nachbestellungen und verhindern mühseliges Suchen.

  • Stelle sicher, dass jeder Lagermitarbeiter seine Aufgaben kennt und weisen Sie Zwischentätigkeiten konkreten Mitarbeitern zu.

Die Verbindung aus zielgerichteter Conversion-Steigerung und der Abbildung erstklassiger Logistik-Prozesse, zeichnet das Business eines smarten Online-Händlers aus und sichert ein stetiges Wachstum. Um optimale Versand-Ergebnisse zu erzielen, muss der Logistikprozess schlank, effizient und vollumfänglich aufgebaut werden. Schon das Justieren an den richtigen Stellschrauben kann Prozesse verschlanken und den Versandprozess maßgeblich verbessern.

Online-Händler, die sich die Zeit für die Optimierung ihrer Lagerprozesse nehmen, sparen nicht nur Kosten und Zeit, sie verbessern im gleichen Schritt die Kundenbindung. Durch einen schnelleren und transparenteren Versandprozess werden Prozesse verschlankt und zudem die Mitarbeitermotivation und -Leistung mittels aktiver Personaldisposition und -kommunikation gesteigert.

Dein Weg – Deine Wahl. Wir beraten Dich gern!

Persönliche Beratung

Für alle, die wissen wollen, wie Descartes pixi WMS zur Systemlandschaft passt. Per Video-Call, telefonisch oder vor Ort.

Virtueller Lagerrundgang

Für alle, die wissen wollen, wie Descartes pixi die Prozesse im Lager optimieren kann. Per Video-Call direkt aus Deinem Lager.

Return on Investment

Für alle, die berechnen möchten, wie schnell sich die Investition in eine skalierbare Lagerlösung wie Descartes pixi rentiert.